Sonntag, 3. Juli 2016

Flying Baby

Meine Eltern holten uns am Mittwochnachmittag zuhause ab und gemeinsam fuhren wir zum Düsseldorfer Flughafen. Bevor wir das Gepäck aufgaben und eincheckten,  gab es noch leckere Pizza und einen Bummel durch die Flughafenshops. Vor der Sicherheitskontrolle mussten wir uns verabschieden und dann ging es endlich richtig los. Normalerweise nutze ich die Zeit vor dem Boarding gerne um mich noch mit Zeitschriften einzudecken, die ich dann während des Fluges durchblättere. Dieses Mal habe ich darauf verzichtet. Irgendetwas lies mich denken, dass ich dazu sowieso nicht kommen würde…

 
Da ich ja mit dem Baby unterwegs war, genoss ich den Vorteil des Priority Boardings. Sehr angenehm direkt als erstes in aller Ruhe einsteigen zu dürfen. In der Gangway kurz vor Erreichen des Flugzeuges musste ich den Buggy zusammenklappen und in eine große Plastikhülle stopfen. So wurde er mir von einem Flughafenmitarbeiter abgenommen und in den großen Flugzeugbauch gebracht.
Kaum an Bord wurde mir direkt meine Handgepäcktasche von einer Flugbegleiterin abgenommen und zu unserem Sitzplatz gebracht: die mittlere Viererreihe am Gang. Neben uns richtete sich auch schon eine andere Familie mit Kleinkind und Baby ein. E fühlte sich direkt wie zuhause, begann das Flugzeug zu erkunden und schloss Freundschaft mit unseren Sitznachbarn. Emirates schenkte ihr ein kleines Kamelstofftier in dessen Bauch sich eine Decke befindet. Witzige Idee. Als das Boarding abgeschlossen war und wir kurz vor dem Start standen, sprach mich ein Flugbegleiter an, ob ich das Babybett wirklich haben wolle, denn wenn nicht, dann könne er mir zwei Plätze für das Baby und mich verschaffen. Da gab es nicht viel zu überlegen und ich folgte ihm ganz nach hinten und bezog eine Zweierreihe der eigentlich für die Crew vorgesehenen Plätze. Wir wurden mit „Welcome to Paradise“  begrüßt und ja,  das war es wirklich! Die Crew war unglaublich bemüht um uns, hat E bespaßt bis diese einfach müde in den Schlaf gefallen ist, es gab noch ein Stofftier (diesmal ein Löwe) und mit einer Polaroidkamera wurden Erinnerungsfotos gemacht. Die sechseinhalb Stunden Flug bis Dubai gingen so fast zu schnell rum. Diese Erfahrung hat mir richtig Mut für den Weiterflug gemacht.
In Dubai ging es leider nicht ganz so glücklich weiter, denn wir erwischten den letzten verfügbaren Leihbuggy und der war totaler Schrott. Ich konnte E nicht anschnallen und wer sie mal erlebt hat, weiß was das bedeutet… Noch dazu drehte sich ein Vorderrad nicht richtig, was das Schieben sehr anstrengend machte und der Wagen verfügte über keinerlei Ablage, ich war also zusätzlich mit Rucksack, Babyrucksack, Wickeltasche und Jacken beladen. Dazu gefühlte 40 Grad im Flughafengebäude. Irgendwann war ich so genervt, dass ich den Buggy wieder abgegeben und Kind und Taschen in einen Einkaufswagen verfrachtet habe. Der Flughafen ist riesig und glitzert an allen Ecken und Enden. Ich hatte auch das Gefühl häufiger mal im Kreis gelaufen zu sein. Meinen Verzehrgutschein von Emirates tauschte ich bei Costa Coffee gegen ein Falafel-Wrap, ein Croissant und einen Kaffee. Im Duty-Free erstand ich noch zwei kleine Flaschen Cola. Eine trank ich direkt (wirklich unfassbare Hitze in dem Gebäude), eine wurde mir am Gate wieder abgenommen. Hab ich noch nie erlebt, dass vor dem Gate eine weitere Sicherheitskontrolle stattfindet und man im Duty-Free gekaufte Sachen nicht mit ins Flugzeug nehmen darf. Immerhin durfte ich Wasser mit reinnehmen, das zählt nämlich als Babynahrung.
 
Jetzt standen uns also noch 13,5 Stunden Flug bis Brisbane bevor. Das Boarding begann aber schon viel zu spät und somit hatten wir beim Start rund 50 Minuten Verspätung. Dieses Mal hatten wir leider nicht ganz so viel Glück und mussten auf unserem vorgesehenen Platz bleiben. Auf Reiseflughöhe angekommen, wurde das Babybettchen eingehängt. Glücklicherweise konnte ich E auch tatsächlich dort ablegen als das Mittagessen serviert wurde. Dieses Glück war aber nach wenigen Minuten schon wieder vorbei, denn sobald die Anschnallzeichen leuchten, dürfen die Babies nicht in den Betten liegen und die leuchteten den Großteil der Strecke. Also stand dann mein Essen im Bettchen und das Kind hatte ich wieder auf dem Schoß…Habe danach auch gar nicht mehr versucht sie abzulegen, denn es bringt ja auch nichts, wenn ich sie immer nach ein paar Minuten wieder rausnehmen muss und so wecke. E schlief also den größten Teil des Fluges auf meinem Arm und ich langweilte mich, da ich so in meiner Bewegungsfreiheit noch mehr eingeschränkt war als sowieso schon. Das Babybett diente als praktische Ablagefläche für alle möglichen Dinge. Kuscheltiere gab es dieses Mal nicht, stattdessen ein kleines Päckchen mit Feuchttüchern, Lotion, Lätzchen und Löffel.
 
Und dann waren wir endlich endlich da. In Australien! E in den Bondolino verfrachtet, das Gepäck eingesammelt und an der Zollkontrolle angestellt. Australien ist sehr streng was die Einfuhr insbesondere von Lebensmitteln angeht. Als ich erklärte, dass ich aber nur commercial babyfood dabei hätte, durfte ich ohne Kontrolle durchgehen. Und so waren wir nur knapp eine Stunde nach der Landung auch schon draußen und sahen nach 7 langen Wochen endlich M wieder. Bereit für ganz viel Familienzeit in den folgenden Wochen. 
 
 

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