Den größten Anteil der Strecken, die wir in diesem Urlaub
mit dem Auto zurücklegen wollen und werden, liegt nun hinter uns. Wie ist denn nun so
ein Roadtrip, fast 3000 Kilometer durch Australien? Es war fantastisch und wir
würden es immer wieder machen. Auch mit Baby.
Seitdem wir hier in Australien sind, hat sich unsere Tochter
angewöhnt ein Vormittagsschläfchen einzulegen. Dieses haben wir immer
ausgenutzt. Das bedeutete für uns jeden Tag gegen 6 Uhr aufzustehen, alles
einzupacken, schnell etwas zu frühstücken und ab ins Auto, denn die Abfahrt war
jeden Tag für etwa 8 Uhr geplant. Das hat mal mehr, mal weniger gut geklappt,
später als 9 waren wir aber nie dran. E hat dann meistens im Auto noch etwa 20
Minuten gespielt und dann etwa eine Stunde, manchmal auch länger, geschlafen. In dieser Zeit haben wir bewusst
keine Zwischenstopps eingeplant sondern einfach „Kilometer gemacht“ soweit das
bei den hier herrschenden Geschwindigkeitsbegrenzungen möglich war. Danach
haben wir uns sehr nach Es Bedürfnissen gerichtet. Wenn sie eine Pause
brauchte, dann haben wir die halt gemacht, auch wenn die letzte vielleicht erst
20 Minuten her war. M hat auch hin und wieder mal hinten bei ihr gesessen und
sie bespaßt, aber das war nur selten wirklich nötig. Ansonsten haben wir viel
für sie gesungen, das neue singende Spielzeug, das es von den lieben Großeltern
zum Geburtstag gab, war auch sehr hilfreich und manchmal mussten wir uns auch
ganz unpädagogisch die letzten paar Kilometer mit Hirsekringeln erkaufen. Nur
an einem einzigen Tag ging am Ende gar nichts mehr. Die Fahrt nach Rockhampton
war die längste Teilstrecke auf unserer Tour und da wir auch noch einige
Abstecher und Umwege gemacht haben, waren wir den ganzen Tag unterwegs und
immer wieder zwischendurch im Auto. Am Ende waren wir alle müde und überreizt,
was sich aber nach einem kurzen Spaziergang als wir dann endlich angekommen waren,
zum Glück schnell legte.
Ich denke so ein Roadtrip kann auch mit Baby eine wunderbare
Erfahrung sein, wenn man sich so gut wie möglich nach den Bedürfnissen des
Kindes richtet und selbst möglichst flexibel und entspannt bleibt. Wir haben
zigmal die Routenplanung umgeworfen, weil uns eine vorher anvisierte Strecke
dann plötzlich doch zu lang vorkam oder irgendetwas anderes dazwischenkam. Hier
war hilfreich, dass wir unsere Motels meistens erst am Abend zuvor gebucht
haben. Wenn man ganz flexibel bleiben will, kann man natürlich auch einfach
drauf losfahren und wenn man meint für diesen Tag genug Weg zurückgelegt zu
haben, dort auf die Suche nach einer Unterkunft gehen. Das war mir allerdings
dann doch zu unsicher. Ich habe gerne ein konkretes Ziel und schaue vorab mal
in die Online-Bewertungen unserer Motels.
Als absolut hilfreich haben wir die Investition in ein
großes Mietauto und einen stabilen Buggy empfunden. Anfangs hatten wir geplant
und nur so einen kleinen Schirmbuggy zuzulegen, am Besten noch gebraucht, weil
der wenig Gepäck verursacht und dann nach dem Urlaub hier hätte entsorgt werden
können. Inzwischen bin ich nur dankbar, dass wir damals nichts Gebrauchtes
gefunden haben und uns dann im Fachgeschäft doch dazu entschieden haben, das
stabilere und komfortablere Modell zu kaufen. Der nimmt im Auto zwar etwas mehr
Platz weg und darf im Flugzeug nicht mit in die Kabine, lässt sich dafür aber
prima schieben, bietet dem Baby super viel Platz, hat eine verstellbare
Rückenlehne (für die bei uns leider seltenen Mittagsschläfchen im Buggy einfach
super!), man kann die Wickeltasche dranhängen und ein Einkaufskorb in den das
Regenverdeck passt, ist auch noch dran. Wir haben jetzt inzwischen zweimal am
Flughafen solche Schirmbuggys als Leihwagen benutzen müssen und waren jedes Mal
nur am Schimpfen, weil sie einfach total unkomfortabel sind.
Außerdem praktisch ist eine Tragehilfe oder ein Tragetuch.
Nachdem wir gelandet waren, hätte ich gar nicht gewusst, wie ich unser Gepäck
vom Band holen und auf den Trolley heben sollte, wenn ich das Baby mir nicht
einfach hätte umbinden können. Auch wenn man unterwegs viele Treppen steigen
muss oder sich in größeren Menschenmengen aufhält, ist die Trage oft
praktischer als der Kinderwagen.
Waren wir nicht im Auto unterwegs, war E so gut wie immer
wach und bestaunte mit riesigen Augen ihre Umgebung. Jedes Tier (und sei es nur
einer von diesen unzähligen Ibissen) wurde mit einem lauten „Da!“ kommentiert, vielen
anderen Leuten winkte sie aus ihrem Buggy heraus zu und oft hatten wir den
Eindruck als verstünde sie, dass das hier etwas „Besonderes“ war.
Ansonsten braucht es auf so einem Roadtrip mit Baby
eigentlich nichts Besonders – denn es macht einfach Spaß!
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