Samstag, 20. August 2016

Tag 31: Waitomo Caves & Marokopa Falls



Als M vor zwei Jahren hier in Neuseeland war, hat er die Waitomo Caves besucht – Tropfsteinhöhlen in denen Unmengen Glühwürmchen wohnen. Seitdem er davon erzählt hat, wollte ich dort auch hin Er meint zwar, dass er das damals gar nicht so überragend toll fand (an seinen überschwänglichen Schilderungen kann dieser Wunsch also nicht gelegen haben), ließ sich aber trotzdem schnell von mir überzeugen noch einmal dort hinzufahren. 


So fuhren wir also eine gute Stunde durch die wunderschöne und unendlich grüne neuseeländische Hügellandschaft, bis wir die Höhle erreichten. In einer kleinen Gruppe nahmen wir zuerst an einer Führung durch die Tropfsteinhöhlen teil bevor es nach etwa einer Stunde noch einmal viele Treppenstufen hinunter ging und auf einem unterirdischen See ein Bott auf uns wartete. Uns wurde eingeschärft, dass wir sehr leise sein müssen, da die Glühwürmchen ihr Licht ausknipsen, wenn sie sich wegen lauter Geräusche erschrecken (trotzdem irgendwie eine niedliche Vorstellung, so ein Glühwürmchen, dass den internen Lichtschalter umlegt, oder?). Fotografieren war aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht erlaubt. Wir durften direkt zum Anfang der Schlange vorgehen und in das erste Boot klettern, damit wir mit dem Baby nicht so lange warten mussten. E dockte an, damit auch wirklich Ruhe herrschte und das schipperte los. Wir fuhren in eine weitere Höhle und da klebten sie an der Decke: Glühwürmchen ohne Ende! Die Höhlendecke sah aus wie ein Sternenhimmel. Mit vielen Sternen. Sehr vielen Sternen. Sehr sehr vielen Sternen. Nach ein paar Minuten des Staunens ging es dann auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Normalerweise fährt das Schiff noch ein Stück weiter durch die Höhlen, aber da es in den letzten Tagen recht viel geregnet hatte, war der Wasserpegel dafür zu hoch. Somit liefen wir durch die Tropfsteinhöhle wieder zurück zum Ausgang. Ich war schwer beeindruckt und M meinte, dass es ihm dieses Mal auch besser gefallen habe, weil viel mehr Glühwürmchen dagewesen seien als bei seinem letzten Besuch.


Wir fuhren noch eine knappe Stunde weiter bis zu den Marokopa Falls, einem weiteren Wasserfall, der wegen des Regens der vergangenen Tage ziemlich viel Wasser führte. Zwar nicht ganz so schön wie die Bridal Veil Falls am Freitag, aber auch ein schönes Erlebnis. Auf dem Rückweg bemerkten wir ein Schild, das auf eine „natural bridge“ in fußläufiger Entfernung hinwies. Eigentlich wollten wir nicht mehr anhalten sondern möglichst noch im hellen zurück auf einer besser ausgebauten Straße sein (auf dieser lagen auch schon mal entwurzelte Bäume mitten auf der Straße), aber das machte uns dann doch neugierig und wir beschlossen anzuhalten. Gut, dass wir das gemacht haben! Etwa 10 Minuten liefen wir durch den Regenwald, entlang eines kleinen Bachlaufes. Der Weg endete an der ehemaligen Naturbrücke, die zwei hohe Felsen miteinander verband, inzwischen aber eingestürzt ist. 


Danach ging es dann aber wirklich schnell nach Hause. Und da ich euch ja leider keine Fotos von den Glühwürmchen zeigen kann, gibt es halt eins vom Nachthimmel. Stellt euch das mit noch mehr vielen kleinen Pünktchen vor und ohne Milchstraße, dann wisst ihr ungefähr, wie es in der Glühwürmchenhöhle aussah.


Dienstag, 16. August 2016

Tag 30: Cambridge



Wie schon erwähnt, leben wir hier in Neuseeland in Cambridge. Das ist eine kleine Stadt auf der Nordinsel, hat knapp 14.000 Einwohner und unheimlich viel gemütlichem „Stars Hollow“-Flair. M hat hier vor zwei Jahren beruflich sechs Wochen  verbracht, weshalb sich die Möglichkeit ergab hier für eine Woche das „Zweithaus“ eines waschechten Neuseeländers nutzen zu können. Cambridge bildete somit eine Art Homebase für uns, von wo aus wir zu verschiedenen Ausflügen starteten. Da man aber natürlich auch wissen muss, wo man wohnt, verbrachten wir diesen Samstag komplett in Cambridge. Wir schlenderten durch die Stadt, was dank überdachter Bürgersteige auch im Regen sehr angenehm war. Wer jetzt denkt, dass es bei nicht ganz 14.000 Einwohner ja wohl nicht so viel Stadt geben könne, der täuscht sich, denn hier findet sich wirklich alles vom Buchladen bis zum Sportbekleidungsgeschäft. Und trotzdem bewahrt sich Cambridge auch seinen herrlichen Dorf-Charme, denn jeder scheint hier jeden zu kennen. Das Baby staubte eine niedliche Kombi ab (die direkt im Hinterzimmer des Ladens genäht wurde!) und für uns gab es leckeren Kaffee im deli on the corner.



Nachmittags besuchten wir die Besitzer des Hotels in dem M damals gewohnt hat. Bei denen stand doch tatsächlich noch das Bild der Truppe von damals auf dem Schreibtisch! Die Freude war groß, wir wurden direkt auf eine Tasse Tee und Kekse eingeladen und auf den neuesten Stand aus dem Leben aller Familienmitglieder (inklusive des Hundes) gebracht.

Um den Tag abzurunden, fuhren wir auch noch zur Bahn und konnten sogar kurz in den Innenraum. Ich finde ja von unten sieht das alles immer noch viel beeindruckender aus als von den Zuschauerrängen.
Ein schöner, ruhiger, entspannter Tag in Cambridge ging für uns zu Ende. Wenn man so viel erlebt, wie wir in den vergangenen Wochen, dann tut es richtig gut, zwischendurch mal einen Tag Ruhe einkehren und sich treiben zu lassen. Cambridge ist dafür der perfekte Ort. Ihr merkt schon: ich mag den Ort.

Achja, aus Cambridge kommen übrigens viele gute Renn- und Springpferde. Darauf ist die Stadt stolz und deshalb gibt es hier Pferdestatuen und einen Pferde-Walk of Fame...


Sonntag, 14. August 2016

Tag 29: Bridal Veil Falls

Da ich keine Worte habe um zu beschreiben wie schön dieser Ort ist, lasse ich euch einfach mit einem Bild alleine.


Liebe. Ganz große Liebe.

Sonntag, 7. August 2016

Tag 28: Neuseeland



Der Tag begann früh. Richtig früh. Denn schon um fünf Uhr wartete erneut das MaxiTaxi auf uns und brachte uns zum Flughafen. Erstaunlich wie leergefegt die 4,5 Millionenstadt Sydney um diese Uhrzeit noch ist. 

Wir checkten ein und wollten dann ohne Gepäck ganz gemütlich frühstücken. Mit Betonung auf „wollten“, denn wir fanden einfach nichts. Kein The Coffee Club, kein Starbucks, einfach nichts Ansprechendes. Notgedrungen landeten wir bei einer italienischen Snackbar, die trotzdem versuchte australisch-britisches Frühstück zu servieren. Sollten sie besser lassen. Dafür gab es im Flugzeug nochmal Frühstück und das war richtig gut. Überhaupt war dieser Flug mal wieder super. Der große A380 war mehr oder weniger leer, wir hatten eine komplette Dreierreihe für uns und von knapp drei Flugstunden verschlief das Baby fast zwei auf dem freien Sitz zwischen uns. Die letzte Stunde wurde sie von M bespaßt und ich entdeckte die Freuden von ICE, dem Unterhaltungsprogramm von Emirates. So macht Fliegen echt Spaß. 

In Auckland gelandet, sammelten wir unsere Koffer und den Mietwagen ein. Das dauerte allerdings etwas, denn ein paar kleine Schäden am Auto mussten noch dokumentiert und der Kindersitz umgedreht werden. Ich wurde am Schalter extra gefragt in welche Richtung wir ihn montiert haben möchten, im Wagen war er dann aber doch falsch herum. Der Kindersitzeinbaumensch war sehr offensichtlich genervt und hat kein Wort mit mir geredet. 

Schließlich konnte es dann aber doch losgehen und wir rollten gemütlich etwa anderthalb Stunden Richtung Cambridge, unserem Zuhause für die kommende Woche. Hier dürfen wir in einem hübschen kleinen Häuschen wohnen, dass uns jemand zur Verfügung stellt, mit dem M vor über zwei Jahren hier zusammengearbeitet hat. Der Schlüssel lag im Briefkasten, das Wifi-Passwort und jede Menge Infomaterial über die Gegend auf dem Tisch. Unfassbar nett! Wir machten noch einen Abstecher in den Supermarkt und zu Dominos, planten ein wenig den folgenden Tag und dann ging es auch schon wieder ins Bett.

Samstag, 6. August 2016

Tag 27: Sydney



Unser Hotel in Sydney lag in direkter Nähe zu Chinatown, also beschlossen wir uns das mal genauer anzusehen. Schon nach ein paar Minuten waren wir beinahe die einzigen Menschen mit westlichen Gesichtszügen und die Läden führten ein deutlich anderes Sortiment als im Rest der Stadt. Das Meiste waren für uns undefinierbare Dinge. Wir vermuteten oft Muscheln und Seegurken in den großen Vorratsgläsern, aber ein paar andere „besondere Spezialitäten“ waren sicher auch dabei. Wir besuchen Paddy’s Markets, die wir eher zufällig entdeckten. Hier gab es einen tollen Obst- und Gemüsemarkt und einen Markt für Kleidung, DVDs, buntes Plastikspielzeug und so typischen billigen Chinakram halt. Hat mich etwas an eine Markthalle auf The Barras erinnert. Schließlich fanden wir dann auch noch die Straße, die das „richtige“ Chinatown markieren sollte, fanden das aber eher enttäuschend, denn hier gab es die kleinen Läden aus den Straßen vorher gar nicht mehr sondern hauptsächlich große Restaurants. M versicherte mir glaubhaft, dass alle Straßen, die wir vorher gesehen hatten, chinesischer wirkten als diese.



Danach wollten wir eigentlich in den Chinese Garden of Friendship, einen typischen Garten der Ming Dynastie, aber leider war direkt daneben eine große Baustelle und so sahen wir es nicht ein dafür Eintritt zu bezahlen und dann auch noch vom Baulärm genervt zu werden. Hätte von den alten Chinesen bestimmt auch keiner gemacht.

Deshalb liefen wir weiter zum Darling Harbour, wo wir mit Blick auf die Segelschiffe einen Kaffee tranken. Von dort liefen wir zu den Botanic Gardens. Wenn schon keine chinesischen Gärten, dann halt botanische. Dort wurde zwar gerade für den neuesten Film von Jackie Chan gedreht, man konnte aber trotzdem ganz in Ruhe hindurch wandern und nur ein ganz kleiner Bereich war seitlich abgesperrt. Ganz am Ende der Botanic Gardens hat man von Mrs Macquaries Chair (einem in Feld gehauenen Sitz von dem aus die Dame das Treiben der Stadt zu beobachten pflegte) einen tollen Blick auf die Stadt und die Oper. Und genau dort zog es uns danach auch wieder hin. Es ist einfach toll dort zu sitzen und die hinter der Harbour Bridge untergehende Sonne zu beobachten. Okay, und das Essen in der Opera Kitchen ist auch richtig gut.


Mittwoch, 3. August 2016

Tag 26: Sydney



Unsere Stadtrundfahrt waren eigentlich zwei Stadtrundfahrten. Zum einen der Innenstadtkern, den wir gestern gesehen haben, und zum anderen eine Tour nach Bondi Beach, dem wohl berühmtesten Strand Australiens. Der ist sogar zum nationalen Denkmal ernannt worden. So bestiegen wir morgens wieder den Bus, fuhren einen Teil der gestrigen Strecke noch einmal, bogen dann aber Richtung Bondi Beach ab und stiegen dort wieder aus dem Bus aus. Bondi zieht auch im australischen Winter einige Surfer an. Das Ganze ist ein großes Ding von Sehen und Gesehen werden. Man surft, man zeigt seine Muskeln, wenn man den Strand entlangjoggt und man zeigt sich, wenn man im Cafe sitzt. Wir entschieden uns für Letzteres und genossen einfach die Sonne (Sydney verwöhnte uns wettertechnisch sehr!), den Blick auf die Menschen und den wirklich sehr schönen Strand. Eigentlich wollten wir danach ein Stück die Küste entlanglaufen, denn von Bondi Beach soll es einen tollen coastal walk zum Coogee Beach geben. Leider wurden Teile dieses Weges vor einiger Zeit bei einem Unwetter zerstört und deshalb ist er aktuell geschlossen bzw. führt über Umwege und nicht am Wasser entlang.


Deshalb nahmen wir am frühen Nachmittag den Bus zurück in Richtung Innenstadt und stiegen in der Nähe der Harbour Bridge aus. Wir mussten ein wenig suchen bis wir den Aufstieg zur Brücke gefunden hatten, aber das hat sich gelohnt. Etwas mehr als 20 Minuten sind wir über die Brücke geschlendert, auf der einen Seite neben uns der fantastische Ausblick auf die Stadt, auf die anderen Seite das Donnern der vorbeifahrenden Autos. Auf der anderen Seite angekommen, gingen wir weiter bis zum Luna Park, einem Freizeitpark, der keinen Eintritt kostet sondern man jedes Fahrgeschäft einzeln bezahlt. Dummerweise war der Park genau an diesem Tag geschlossen, weil  er für eine Privatveranstaltung gebucht war. Schade, ich wäre hier gerne einfach durchgegangen und hätte mir die Fahrgeschäfte angeschaut. Diese sind nämlich alle auf den schönen alten Jahrmarktstil getrimmt. 


Wir hatten keine Lust mehr wieder zu Fuß zurück über die Brücke zu laufen und langsam wurde es auch schon dunkel, also entschieden wir uns ein Wassertaxi zurück zum Circular Quay zu nehmen. Eigentlich wäre es nur eine Station gewesen, aber wir erwischten ein Taxi in die andere Richtung, also hatten wir noch eine kleine, aber feine, Hafenrundfahrt.

Zum Abschluss des Tages aßen wir in der Opera Kitchen direkt unterhalb der Oper – übrigens draußen. Die Temperaturen hier sind zwar deutlich geringer als zuvor an der Ostküste, aber mit einer Jacke und in der Nähe eines der vielen aufgestellten Heizstrahler kann man es auch abends noch gut draußen aushalten.