Als M vor zwei Jahren hier in Neuseeland war, hat er die
Waitomo Caves besucht – Tropfsteinhöhlen in denen Unmengen Glühwürmchen wohnen.
Seitdem er davon erzählt hat, wollte ich dort auch hin Er meint zwar, dass er
das damals gar nicht so überragend toll fand (an seinen überschwänglichen
Schilderungen kann dieser Wunsch also nicht gelegen haben), ließ sich aber
trotzdem schnell von mir überzeugen noch einmal dort hinzufahren.
So fuhren wir also eine gute Stunde durch die wunderschöne
und unendlich grüne neuseeländische Hügellandschaft, bis wir die Höhle
erreichten. In einer kleinen Gruppe nahmen wir zuerst an einer Führung durch
die Tropfsteinhöhlen teil bevor es nach etwa einer Stunde noch einmal viele
Treppenstufen hinunter ging und auf einem unterirdischen See ein Bott auf uns
wartete. Uns wurde eingeschärft, dass wir sehr leise sein müssen, da die
Glühwürmchen ihr Licht ausknipsen, wenn sie sich wegen lauter Geräusche
erschrecken (trotzdem irgendwie eine niedliche Vorstellung, so ein
Glühwürmchen, dass den internen Lichtschalter umlegt, oder?). Fotografieren war
aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht erlaubt. Wir durften direkt zum Anfang
der Schlange vorgehen und in das erste Boot klettern, damit wir mit dem Baby
nicht so lange warten mussten. E dockte an, damit auch wirklich Ruhe herrschte
und das schipperte los. Wir fuhren in eine weitere Höhle und da klebten sie an
der Decke: Glühwürmchen ohne Ende! Die Höhlendecke sah aus wie ein
Sternenhimmel. Mit vielen Sternen. Sehr vielen Sternen. Sehr sehr vielen
Sternen. Nach ein paar Minuten des Staunens ging es dann auch schon wieder
zurück zum Ausgangspunkt. Normalerweise fährt das Schiff noch ein Stück weiter
durch die Höhlen, aber da es in den letzten Tagen recht viel geregnet hatte,
war der Wasserpegel dafür zu hoch. Somit liefen wir durch die Tropfsteinhöhle
wieder zurück zum Ausgang. Ich war schwer beeindruckt und M meinte, dass es ihm
dieses Mal auch besser gefallen habe, weil viel mehr Glühwürmchen dagewesen
seien als bei seinem letzten Besuch.
Wir fuhren noch eine knappe Stunde weiter bis zu den
Marokopa Falls, einem weiteren Wasserfall, der wegen des Regens der vergangenen
Tage ziemlich viel Wasser führte. Zwar nicht ganz so schön wie die Bridal Veil
Falls am Freitag, aber auch ein schönes Erlebnis. Auf dem Rückweg bemerkten wir
ein Schild, das auf eine „natural bridge“ in fußläufiger Entfernung hinwies.
Eigentlich wollten wir nicht mehr anhalten sondern möglichst noch im hellen
zurück auf einer besser ausgebauten Straße sein (auf dieser lagen auch schon
mal entwurzelte Bäume mitten auf der Straße), aber das machte uns dann doch
neugierig und wir beschlossen anzuhalten. Gut, dass wir das gemacht haben! Etwa
10 Minuten liefen wir durch den Regenwald, entlang eines kleinen Bachlaufes.
Der Weg endete an der ehemaligen Naturbrücke, die zwei hohe Felsen miteinander
verband, inzwischen aber eingestürzt ist.
Danach ging es dann aber wirklich schnell nach Hause. Und da
ich euch ja leider keine Fotos von den Glühwürmchen zeigen kann, gibt es halt
eins vom Nachthimmel. Stellt euch das mit noch mehr vielen kleinen Pünktchen
vor und ohne Milchstraße, dann wisst ihr ungefähr, wie es in der
Glühwürmchenhöhle aussah.