Samstag, 3. September 2016

Tag 32: Piopio, Waitanguru Falls & New Plymouth



Wie ihr ja sicher an meinem Bericht von Tag 30 gemerkt habt, mögen wir unsere neuseeländische „homebase“ Cambridge sehr. Trotzdem wollten wir zumindest noch ein bisschen mehr vom Land sehen und entschieden uns deshalb dazu eine Nacht im rund 250 Kilometer entfernten New Plymouth zu verbringen. Es wurde also wieder mal ein Koffer gepackt, der Toyota mit allem Notwendigen beladen und schon rollten wir durch die immergrüne wunderschöne Hügellandschaft Neuseelands. Schafe, Kühe, Felder – wie man sich das so vorstellt.

Die erste Pause machten wir in dem kleinen Ort Piopio (ja, das heißt wirklich so. Neuseeländische Ortsnamen wären fast nochmal einen  eigenen Artikel wert…), wo wir einen Kaffee tranken. Apropros komische Namen: das Café nannte sich „The Fat Pigeon“. Und hat es so gut gefallen, dass wir sogar einen Eintrag im Gästebuch hinterlassen haben :) Übrigens wurde in der Gegend rund um Piopio der Film „Der Hobbit“ gedreht. Zahlreiche Schilder weisen darauf hin und man kann auch verschiedene Touren buchen, die einen an die genauen Drehorte führen. Da wir allerdings beide keine großen Tolkien-Fans sind und somit auch den Film nicht gesehen haben, verzichteten wir darauf.
Als Zwischenziel hatten wir uns wieder mal einen Wasserfall ausgesucht: die Waitanguru Falls. Man könnte den Eindruck bekommen, dass wir hier nur Wasserfälle sehen. Die sind aber auch einfach unheimlich faszinierend und in den meisten Fällen wunderschön.
Der Rest der Fahrt verlief wenig aufregend. Es zog sich zu und begann zu regnen, aus den sanften Hügeln wurden richtige farnbewachsene Berge und die Straße eng und kurvig. Hier merkte man ganz deutlich, dass das man sich auf vulkanischem Gebiet befand. Leider hat uns der Regen viel der letzten Kilometer genommen, denn ich musste mich sehr aufs Fahren konzentrieren und es war insgesamt einfach zu dunkel. So waren wir froh, als wir unser Motel in New Plymouth erreichten und im Lone Star essen gehen konnten.


Samstag, 20. August 2016

Tag 31: Waitomo Caves & Marokopa Falls



Als M vor zwei Jahren hier in Neuseeland war, hat er die Waitomo Caves besucht – Tropfsteinhöhlen in denen Unmengen Glühwürmchen wohnen. Seitdem er davon erzählt hat, wollte ich dort auch hin Er meint zwar, dass er das damals gar nicht so überragend toll fand (an seinen überschwänglichen Schilderungen kann dieser Wunsch also nicht gelegen haben), ließ sich aber trotzdem schnell von mir überzeugen noch einmal dort hinzufahren. 


So fuhren wir also eine gute Stunde durch die wunderschöne und unendlich grüne neuseeländische Hügellandschaft, bis wir die Höhle erreichten. In einer kleinen Gruppe nahmen wir zuerst an einer Führung durch die Tropfsteinhöhlen teil bevor es nach etwa einer Stunde noch einmal viele Treppenstufen hinunter ging und auf einem unterirdischen See ein Bott auf uns wartete. Uns wurde eingeschärft, dass wir sehr leise sein müssen, da die Glühwürmchen ihr Licht ausknipsen, wenn sie sich wegen lauter Geräusche erschrecken (trotzdem irgendwie eine niedliche Vorstellung, so ein Glühwürmchen, dass den internen Lichtschalter umlegt, oder?). Fotografieren war aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht erlaubt. Wir durften direkt zum Anfang der Schlange vorgehen und in das erste Boot klettern, damit wir mit dem Baby nicht so lange warten mussten. E dockte an, damit auch wirklich Ruhe herrschte und das schipperte los. Wir fuhren in eine weitere Höhle und da klebten sie an der Decke: Glühwürmchen ohne Ende! Die Höhlendecke sah aus wie ein Sternenhimmel. Mit vielen Sternen. Sehr vielen Sternen. Sehr sehr vielen Sternen. Nach ein paar Minuten des Staunens ging es dann auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Normalerweise fährt das Schiff noch ein Stück weiter durch die Höhlen, aber da es in den letzten Tagen recht viel geregnet hatte, war der Wasserpegel dafür zu hoch. Somit liefen wir durch die Tropfsteinhöhle wieder zurück zum Ausgang. Ich war schwer beeindruckt und M meinte, dass es ihm dieses Mal auch besser gefallen habe, weil viel mehr Glühwürmchen dagewesen seien als bei seinem letzten Besuch.


Wir fuhren noch eine knappe Stunde weiter bis zu den Marokopa Falls, einem weiteren Wasserfall, der wegen des Regens der vergangenen Tage ziemlich viel Wasser führte. Zwar nicht ganz so schön wie die Bridal Veil Falls am Freitag, aber auch ein schönes Erlebnis. Auf dem Rückweg bemerkten wir ein Schild, das auf eine „natural bridge“ in fußläufiger Entfernung hinwies. Eigentlich wollten wir nicht mehr anhalten sondern möglichst noch im hellen zurück auf einer besser ausgebauten Straße sein (auf dieser lagen auch schon mal entwurzelte Bäume mitten auf der Straße), aber das machte uns dann doch neugierig und wir beschlossen anzuhalten. Gut, dass wir das gemacht haben! Etwa 10 Minuten liefen wir durch den Regenwald, entlang eines kleinen Bachlaufes. Der Weg endete an der ehemaligen Naturbrücke, die zwei hohe Felsen miteinander verband, inzwischen aber eingestürzt ist. 


Danach ging es dann aber wirklich schnell nach Hause. Und da ich euch ja leider keine Fotos von den Glühwürmchen zeigen kann, gibt es halt eins vom Nachthimmel. Stellt euch das mit noch mehr vielen kleinen Pünktchen vor und ohne Milchstraße, dann wisst ihr ungefähr, wie es in der Glühwürmchenhöhle aussah.


Dienstag, 16. August 2016

Tag 30: Cambridge



Wie schon erwähnt, leben wir hier in Neuseeland in Cambridge. Das ist eine kleine Stadt auf der Nordinsel, hat knapp 14.000 Einwohner und unheimlich viel gemütlichem „Stars Hollow“-Flair. M hat hier vor zwei Jahren beruflich sechs Wochen  verbracht, weshalb sich die Möglichkeit ergab hier für eine Woche das „Zweithaus“ eines waschechten Neuseeländers nutzen zu können. Cambridge bildete somit eine Art Homebase für uns, von wo aus wir zu verschiedenen Ausflügen starteten. Da man aber natürlich auch wissen muss, wo man wohnt, verbrachten wir diesen Samstag komplett in Cambridge. Wir schlenderten durch die Stadt, was dank überdachter Bürgersteige auch im Regen sehr angenehm war. Wer jetzt denkt, dass es bei nicht ganz 14.000 Einwohner ja wohl nicht so viel Stadt geben könne, der täuscht sich, denn hier findet sich wirklich alles vom Buchladen bis zum Sportbekleidungsgeschäft. Und trotzdem bewahrt sich Cambridge auch seinen herrlichen Dorf-Charme, denn jeder scheint hier jeden zu kennen. Das Baby staubte eine niedliche Kombi ab (die direkt im Hinterzimmer des Ladens genäht wurde!) und für uns gab es leckeren Kaffee im deli on the corner.



Nachmittags besuchten wir die Besitzer des Hotels in dem M damals gewohnt hat. Bei denen stand doch tatsächlich noch das Bild der Truppe von damals auf dem Schreibtisch! Die Freude war groß, wir wurden direkt auf eine Tasse Tee und Kekse eingeladen und auf den neuesten Stand aus dem Leben aller Familienmitglieder (inklusive des Hundes) gebracht.

Um den Tag abzurunden, fuhren wir auch noch zur Bahn und konnten sogar kurz in den Innenraum. Ich finde ja von unten sieht das alles immer noch viel beeindruckender aus als von den Zuschauerrängen.
Ein schöner, ruhiger, entspannter Tag in Cambridge ging für uns zu Ende. Wenn man so viel erlebt, wie wir in den vergangenen Wochen, dann tut es richtig gut, zwischendurch mal einen Tag Ruhe einkehren und sich treiben zu lassen. Cambridge ist dafür der perfekte Ort. Ihr merkt schon: ich mag den Ort.

Achja, aus Cambridge kommen übrigens viele gute Renn- und Springpferde. Darauf ist die Stadt stolz und deshalb gibt es hier Pferdestatuen und einen Pferde-Walk of Fame...


Sonntag, 14. August 2016

Tag 29: Bridal Veil Falls

Da ich keine Worte habe um zu beschreiben wie schön dieser Ort ist, lasse ich euch einfach mit einem Bild alleine.


Liebe. Ganz große Liebe.

Sonntag, 7. August 2016

Tag 28: Neuseeland



Der Tag begann früh. Richtig früh. Denn schon um fünf Uhr wartete erneut das MaxiTaxi auf uns und brachte uns zum Flughafen. Erstaunlich wie leergefegt die 4,5 Millionenstadt Sydney um diese Uhrzeit noch ist. 

Wir checkten ein und wollten dann ohne Gepäck ganz gemütlich frühstücken. Mit Betonung auf „wollten“, denn wir fanden einfach nichts. Kein The Coffee Club, kein Starbucks, einfach nichts Ansprechendes. Notgedrungen landeten wir bei einer italienischen Snackbar, die trotzdem versuchte australisch-britisches Frühstück zu servieren. Sollten sie besser lassen. Dafür gab es im Flugzeug nochmal Frühstück und das war richtig gut. Überhaupt war dieser Flug mal wieder super. Der große A380 war mehr oder weniger leer, wir hatten eine komplette Dreierreihe für uns und von knapp drei Flugstunden verschlief das Baby fast zwei auf dem freien Sitz zwischen uns. Die letzte Stunde wurde sie von M bespaßt und ich entdeckte die Freuden von ICE, dem Unterhaltungsprogramm von Emirates. So macht Fliegen echt Spaß. 

In Auckland gelandet, sammelten wir unsere Koffer und den Mietwagen ein. Das dauerte allerdings etwas, denn ein paar kleine Schäden am Auto mussten noch dokumentiert und der Kindersitz umgedreht werden. Ich wurde am Schalter extra gefragt in welche Richtung wir ihn montiert haben möchten, im Wagen war er dann aber doch falsch herum. Der Kindersitzeinbaumensch war sehr offensichtlich genervt und hat kein Wort mit mir geredet. 

Schließlich konnte es dann aber doch losgehen und wir rollten gemütlich etwa anderthalb Stunden Richtung Cambridge, unserem Zuhause für die kommende Woche. Hier dürfen wir in einem hübschen kleinen Häuschen wohnen, dass uns jemand zur Verfügung stellt, mit dem M vor über zwei Jahren hier zusammengearbeitet hat. Der Schlüssel lag im Briefkasten, das Wifi-Passwort und jede Menge Infomaterial über die Gegend auf dem Tisch. Unfassbar nett! Wir machten noch einen Abstecher in den Supermarkt und zu Dominos, planten ein wenig den folgenden Tag und dann ging es auch schon wieder ins Bett.

Samstag, 6. August 2016

Tag 27: Sydney



Unser Hotel in Sydney lag in direkter Nähe zu Chinatown, also beschlossen wir uns das mal genauer anzusehen. Schon nach ein paar Minuten waren wir beinahe die einzigen Menschen mit westlichen Gesichtszügen und die Läden führten ein deutlich anderes Sortiment als im Rest der Stadt. Das Meiste waren für uns undefinierbare Dinge. Wir vermuteten oft Muscheln und Seegurken in den großen Vorratsgläsern, aber ein paar andere „besondere Spezialitäten“ waren sicher auch dabei. Wir besuchen Paddy’s Markets, die wir eher zufällig entdeckten. Hier gab es einen tollen Obst- und Gemüsemarkt und einen Markt für Kleidung, DVDs, buntes Plastikspielzeug und so typischen billigen Chinakram halt. Hat mich etwas an eine Markthalle auf The Barras erinnert. Schließlich fanden wir dann auch noch die Straße, die das „richtige“ Chinatown markieren sollte, fanden das aber eher enttäuschend, denn hier gab es die kleinen Läden aus den Straßen vorher gar nicht mehr sondern hauptsächlich große Restaurants. M versicherte mir glaubhaft, dass alle Straßen, die wir vorher gesehen hatten, chinesischer wirkten als diese.



Danach wollten wir eigentlich in den Chinese Garden of Friendship, einen typischen Garten der Ming Dynastie, aber leider war direkt daneben eine große Baustelle und so sahen wir es nicht ein dafür Eintritt zu bezahlen und dann auch noch vom Baulärm genervt zu werden. Hätte von den alten Chinesen bestimmt auch keiner gemacht.

Deshalb liefen wir weiter zum Darling Harbour, wo wir mit Blick auf die Segelschiffe einen Kaffee tranken. Von dort liefen wir zu den Botanic Gardens. Wenn schon keine chinesischen Gärten, dann halt botanische. Dort wurde zwar gerade für den neuesten Film von Jackie Chan gedreht, man konnte aber trotzdem ganz in Ruhe hindurch wandern und nur ein ganz kleiner Bereich war seitlich abgesperrt. Ganz am Ende der Botanic Gardens hat man von Mrs Macquaries Chair (einem in Feld gehauenen Sitz von dem aus die Dame das Treiben der Stadt zu beobachten pflegte) einen tollen Blick auf die Stadt und die Oper. Und genau dort zog es uns danach auch wieder hin. Es ist einfach toll dort zu sitzen und die hinter der Harbour Bridge untergehende Sonne zu beobachten. Okay, und das Essen in der Opera Kitchen ist auch richtig gut.